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Hier ist ein Kapitel von meinem zweiten Teil von Chihiros Reise ins Zauberland. Viel Spaß beim Lesen!
Sakuros Rettung des Zauberlandes
Die Sonne blitzte hinter einer großen Wolke hervor und beleuchtete einen dunklen langen Fluss, der sich am Rande eines kleinen Dorfes entlangschlängelte. An einer abgelegenen Stelle saß, unter dem Schutz von riesigen Baumkronen, ein kleines Mädchen. Ihr schulterlanges, schwarzes, struppiges Haar glänzte matt, sie trug ein altes schmutziges T-shirt, unter dem kurze braune Shorts hervorlugten. Gebeugt saß Sakuro über der alten, vergilbten Zeitung und studierte konzentriert das Titelblatt. >Kampf gegen die Erderwärmung< lautete die Schlagzeile. Plözlich hört sie von weitem lautes Gelächter und blickte verwirrt auf. Drei Jungen, groß und muskulös, näherten sich ihr. >Hey, schaut mal, was ich mit dem Ding machen kann...<, brüllte der Erste, warf eine Flasche hoch und kickte sie gekonnt in den Fluss. Sie zerschellte mit ohrenbetäubendem Krach. Die Scherben glitzerten leicht mit dem schimmerden Wasser um die Wette. Zuerst verdutzt, dann wutentbrannt sprang Sakuro auf. > Was macht ihr da?! Das dürft ihr nicht! So etwas ist Umweltverschmutzung!<, brüllte sie, stampfte demonstrierend zu den Jungen und riss ihnen die übrigen Flaschen aus der Hand. Die Sonne hatte sich wieder hinter den Wolken versteckt und das düstere Licht ließ die Drei gefährlicher erscheinen, als sie es ohnehin schon waren. >Halloo...wen haben wir denn da?< , fragte der Größte von ihnen leise. Sakuro kannte ihn. Sein Name war Katashi. Er hatte sie als Kind immer mit Steinen beworfen. Hatte ihre Haare mit Kaugummis beklebt und gedroht, er würde sie zu Tode prügeln, falls sie jemals Irgendwem etwas davon erzähle. >Das...das dürft ihr nicht. An den Scherben könnte sich Jemand schneiden<, murmelte sie. Ihre Wut hatte sie, gemeinsam mit dem Mut verlassen. Einen Moment lang herrschte absolute Stille. Dann grölten die Jungen los. > Und was will so ein armes, mickriges Würmchen wie du dagegen tun?<, fragte Katshi. >Genau. Wir sagen hier, wo's lang geht<, meldete sich ein weitere Junge zu Wort. Immer noch lachend, umkreisten die Drei Sakuro. > Los Jungs! Zeigen wir ihr doch mal, wer hier der Chef ist!< Wie auf Kommando packten sie das verängstigte Mädchen und schubsten sie hin und her. Immer wieder. Vom einen zum andreren. Mittlerweile waren die Wolken von einem grau-blau zu einem schwarz-lila übergegangen und es donnerte leise. Tröpfelnd setzte der Regen ein. Zuerst sanft, dann immer stärker und stärker. Schließlich konnte man seine eigene Stimme nicht mehr richtig hören, so laut war das Prasseln der Tropfen und das Hämmern des Donners. > Jungs, lass sie! Wir gehen eine trinken!<, brüllte Katashi schließlich, nachdem sie ihr Spiel eine gute halbe Stunde fortgesetzt hatten. Einer seiner Freunde schubste Sakuro zu den Boden, wo sich eine Schlammpfütze gebildet hatte und schwankte dann lachend davon. Weinend blieb das Mädchen liegen. Während sie mit den Jungen gerungen hatte, war einer der Flaschen zerbrochen. Scherben und Blut verteilten sich auf ihrer Hand. >Warum sind die nur so gemein?<, heulte sie und ihr Schluchzen vermischte sich mit dem Geräusch von fallenden Tropfen. Nachdem der Regen und auch ihre Tränen nachgelassen hatten, stand Sakuro verbissen auf, wankte zum Fluss und wusch sich vorsichtig ihre brennende Hand. Dann strich sie sich die Haare aus dem Gesicht, watete in das kühle Nass und begann alle Scherben aufzusammeln und sie in ihrer inzwischen völlig durchnässten Zeitung einzuwickeln. >Kann ich die helfen?<, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Erschrocken drehte sie sich um und blickte in das blasse, hübsche Gesicht eines Jungen. Er war etwa in ihrem Alter, hatte dunkelgrüne Augen und schulterlanges schwarz-grünes Haar. Nur seine Kleidung war etwas ungewöhnlich, aber viellleicht war dies seine Schuluniform. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, als er Sakuros erstaunten Blick sah. > Gehörst du zu Katashi? Wenn ja, kannst du gleich wieder abhauen<, antwortete das Mädchen trozig, wandte dem Jungen den Rücken zu und begann wieder die Scherben einzusammeln. >Ich kenne keinen Katashi. Ich will dir wirklich nur helfen>, war seine leise Antwort. > Wenn du mir wirklich helfen willst, dann bring diese gottverdammten Typen um!< Er lachte. > Ich versuche es bei Gelegenheit. Übrigens, mein Name ist Kohaku. Aber du kannst mich auch Haku nennen.< Misstrauisch drehte sich Sakuro zu ihm um, murmelte > Ich bin Sakuro< und stampfte ans Ufer, nachdem sie keine Scherben mehr hatte entdecken können. >Warte!<, rief der Junge und folgte ihr. >Ich kenne wirklich keinen..Kahatschi!< Sakuro musste lachen. > Ich glaub dir schon.< Dann setzte sie sich auf den feinen weißen Sandstreifen des Flusbets, legte die zusammengerollte Zeitung neben sich und massierte ihre schmerzende Hand. Haku setzte sich neben sie. >Was ist denn mit deiner Hand passiert? Und warum bist du tropfnass?< Seine Stimme war warm und rau. Sie klang eher besorgt, nicht neugierig. Sakuro seufzte. >Ist' ne lange Geschichte!< Jetzt musste er lachen. > Ich hab Zeit.< Oh nein! Völlig vor den Kopf gestoßen sprang das Mädchen auf und warf einen Blick auf die Kirchturmuhr. Es war viertel vor sechs. > Mist! Ich hätte um fünf Uhr daheim sein müssen!<, kreischte sie panisch und drückte dem verwunderten Haku das Zeitungsbündel in die Hand. >Hier, kannst du das für mich wegschmeißen? Danke!< Dann rannte sie schnell wie der Blitz - ach was, noch tausend mal schneller als er - zurück ins Dorf.
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